Wer Strafe verdient: Ein Inspector-Lynley-Roman 20 (German Edition) by Elizabeth George

Wer Strafe verdient: Ein Inspector-Lynley-Roman 20 (German Edition) by Elizabeth George

Autor:Elizabeth George [George, Elizabeth]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Goldmann Verlag
veröffentlicht: 2018-10-07T22:00:00+00:00


WORCESTER

HEREFORDSHIRE

Trevor Freeman musste zugeben, dass die Beziehung zwischen seiner Frau und ihm als regelrechtes Klischee begonnen hatte. Sie war eine junge Kriminalpolizistin gewesen, gerade fertig mit der Ausbildung und voller Ehrgeiz, die polizeiliche Karriereleiter hochzuklettern. Genauso ehrgeizig war sie gewesen, in körperlicher Topform zu bleiben, weswegen sie einen Personal Trainer engagiert hatte. Dieser Trainer war er gewesen.

Von Anfang an hatte er sie unwiderstehlich gefunden. Seiner Erfahrung nach brachten sowohl Männer als auch Frauen nach ein paar Wochen intensiven Trainings Ausreden für ihre Unaufmerksamkeit und Faulheit vor. Nicht so Clover. Sie kam ins Fitnessstudio, sie absolvierte ihr Training, sie stöhnte, schwitzte und scherte sich nicht darum, wie sie aussah. Und das hatte ihn natürlich erst recht an ihr fasziniert.

Also hatte er sein Glück versucht. Mal hatte er sie nach dem Training auf einen Kaffee eingeladen, mal auf einen Drink im Pub, mal zum Abendessen. Sie hatte ihn abblitzen lassen. Er war schon drauf und dran gewesen aufzugeben, als seine Schwägerin ihn zu einem kleinen Umtrunk einlud, zu dem auch eine Frau kommen würde. Ihrer Meinung nach passte sie gut zu ihm. Seine Schwägerin hatte sie bei einem Benefizlauf kennengelernt.

Er war hingegangen, und sie war da gewesen. Clover. Die Frau, die angeblich so gut zu ihm passen würde, die Frau mit den gleichen Interessen wie er. Sie waren beide überrascht gewesen und hatten gelacht. Die Situation verlangte nach einer Erklärung. Und dann hatte Clover endlich zugestimmt, nach dem Umtrunk mit ihm essen zu gehen.

Allerdings stellte sie sofort klar, dass an dem Abend nichts weiter passieren würde, obwohl die Chemie zwischen ihnen offensichtlich stimmte. Noch ehe sie einen Blick in die Speisekarte geworfen hatten, sagte sie: »Wir werden keinen Sex haben. Den Fehler hab ich schon mal gemacht, und ich hab daraus gelernt. Ich dachte, ich sag es besser gleich, damit wir wissen, woran wir sind.«

Ihre direkte Art hatte ihn total umgehauen, und diese atemberaubende Ehrlichkeit hatte sie auch während ihrer Ehe beibehalten. Aber jetzt war da Gaz Ruddock. Jetzt gab es das »Wir reden später darüber«, das Trevor zufällig gehört hatte. Und er hätte das eine Viertelstunde später schon klären können, wenn er seine fünf Sinne beisammengehabt hätte, anstatt sich wie immer von seinem Schwanz steuern zu lassen.

Über all das dachte er in seinem Büro im Freeman Athletics nach, als das Telefon klingelte. Er hatte gerade zu den Kraftgeräten runtergehen wollen, wo ein Trainer einer Frau etwas zu nahe kam. Sie hatte fünfundzwanzig Kilo abgenommen und war anfällig für die Avancen eines jungen Schönlings, und Boyd ging raffiniert vor. Da musste Trevor einschreiten.

Doch nun wurde er aufgehalten. Er drehte sich vom Fenster weg und sah, dass es sein privates Telefon war. Clover oder Finn, dachte er.

Aber es war Gaz. »Ich hab versucht, Clo zu erreichen«, sagte er, »aber sie geht nicht ans Handy, und sie ist auch nicht im Büro. Kannst du ihr was ausrichten, Trev?«

Trevor war sofort klar, dass ihm hier eine günstige Gelegenheit in den Schoß gefallen war. »Geht es um das, worüber ihr beide später reden wolltet?«, fragte er ganz direkt.



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